DIE ERSTEN FÜNF JAHRE MEINES LEBENS... lebte ich in Büdingen, da mein bald neues zu Hause in Gedern erst ausgebaut wurde. Nach zwei Kindergärten in Büdingen kam ich dann auch endlich nach Gedern, wo ich einen weiteren kennenlernen durfte! Hiernach folgten Grundschule und Gesamtschule in Gedern mit dessen gymnasialen Zweig.
Als ich den Abschluß der zehnten Klasse hinter mich gebracht hatte folgte nun erneut die tägliche Reise nach Büdingen zum Wolfgang-Ernst-Gymnasium in Büdingen, wohin ich dank meines zu dieser Zeit erworbenen 80er-Führer scheins gelangte!
Die darauf folgenden Jahre der Oberstufe in Büdingen brachten mich meinem "Traumjob" jedoch nicht näher....
KOMMENTAR ZUM FOTO: "Die Kinder machen doch nur Spaß!"
Auf Drängen meines Vaters hin, verpflichtete ich mich im Anschluß an die Oberstufenzeit für zunächst zwei JAHRE BEI DER BUNDESWEHR, hatte hierbei den Wunsch geäußert in Printmedien ausgebildet zu werden. Dieser Wunsch blieb mir nur leider versagt, so daß ich mich entschied, dem Kasernenleben auf etwas andere Weise zu entrinnen!
Es folgte im Jahre 2000 der Einsatz im Kosovo, der für mich nach einem halben Jahr endete! Dank der vielen neuen Eindrücke und Erfahrungen im Einsatzgebiet, verpflichtete ich mich direkt im Anschluß auf weitere zwei Jahre, so daß es nicht lange dauerte, bis ich erneut in den Einsatz - diesmal ebenfalls auf eigenen Wunsch - entsandt wurde.
Es sollten 30 Tage im sog. FYROM (former Yugoslavian republic of Macedonia) - also in Mazedonien - werden, was sich allerdings als interessanter entpuppte. Zunächst wurde unser Einsatz auf Befehl auf 3 Monate und dann erneut auf eigenen Wunsch auf 7 Monate verlängert.
Daher befand ich mich auch in der besonderen Lage, unsere Einheit zu Beginn des Einsatzes aufzubauen und am Ende der 7 Monate alles wieder für Deutschland einzupacken.
Summa summarum war ich somit 4 Jahre bei der Bundeswehr, davon allerdings 1 Jahr und einen Monat im Ausland! Zieht man hiervon noch die Zeit auf Übungsplätzen, anderer Ausbildung außerhalb und meinen gesamten Urlaub ab, so konnte ich doch das Kasernenleben recht gut meiden - wenngleich es mir doch auch ab und an sehr gut gefiel...
die VORGESCHICHTE: Nach besagter Zeit für Vater Staat nahm ich noch die Ausbildung zum Bürokaufmann auf mich, welche sich für mich als Crashkurs von einem halben Jahr Dauer darstellte. Ich hatte bereits den beruflichen Teil über die Bundeswehr absolviert und nun folgte angeschlossen an die Bundeswehrfachschule der schulische Teil. Anknüpfend an diese Ausbildung wollte ich mein Glück nun endlich auch in der freien Marktwirtschaft unter Beweis stellen, was sich als gründliche Niederlage entpuppen sollte!
Hier nun auf mich allein gestellt dauerte es nun dann ganze 39 Bewerbungen auf die Stelle als Bürokaufmann und 91 Bewerbungen als Auszubildender im Bereich Printmedien, um festzustellen, daß dies nicht ganz so einfach war, wie ich es mir vorgestellt hatte.
Mich einige Zeit mit Nebenjobs im Dienstleistungsgewerbe über Wasser haltend wurde mir dann der Vorschlag unterbreitet, Fahrlehrer zu werden. Dies war allerdings nur mit der Hilfe meiner Eltern und dem "Meister-BAFöG" zu schaffen, da es sich um eine Vollzeitausbildung handelte (also den ganzen Tag 5 Monate lang).
Drei Prüfungen und fünf-einhalb Monate später wurde mir der vorläufige Fahrlehrerschein zugesprochen, mit dem ich dann in das Ausbildungspraktikum starten konnte...
Das PRAKTIKUM: Bei der Fahrschule Kh. Hoffmann in Büdingen untergekommen konnte ich nun das notwendige Ausbildungs- praktikum beginnen und mich so auf die letzten zwei Prüfungen vorberei- ten!
Die Prüfungen am Ende des Praktikums verliefen äußerst gut. Es handelte sich hierbei um die Durchführung eines 45minütigen, theoretischen Unterrichts sowie um die praktische Schulung eines Fahrschülers meiner Wahl, die sich ebenso auf 45 Minuten belief. Hierbei waren zwei Prüfer des Prüfungsaus- schusses Darmstadt zugegen, welche mir danach das positive Urteil verkünde- ten.
Somit war die Praktikumszeit vom 17ten Mai bis zum 07ten November 2006 ein voller Erfolg. Das von mir ebenfalls von mir erstellte Berichtsheft umfaßte auf meiner Festplatte nahezu 700MB, in dem sämtliche Fahrschüler dokumentiert werden mußten. Somit brachte ich viele auf sicherem Weg zur Prüfung...
Die FAHRSCHULE HOFFMANN: ...war zusammen mit der TEAM-Fahrschule in Gedern eine der Ausbildungsstätten, die ich schon von Jugend her kenne. Dies liegt nicht zuletzt daran, daß mein Vater noch immer stiller Teilhaber bei der TEAM-Fahrschule ist. Bereits als kleiner Junge mußte ich so immer den Fahrschulraum für die Fahrschüler aufschließen, machte dort selbst meinen Führerschein für die damalige Klasse 1b (also A1 heute), um die 80er Enduro fahren zu dürfen und ließ mich ebenso für die Fahrerlaubnis Klasse 3 (heute B) und Klasse 1 (heute A) ausbilden! Auch aus dieser Zeit stammt der Kontakt zu Karlheinz Hoffmann, sowie zu Volker Hock, der hauptsächlich für die TEAM-Fahrschule zuständig ist.
Zurück in Gedern: Nach zwei Jahren als angestellter Fahrlehrer wurde es - wie geplant - Zeit mich selbständig zu machen. Auch wenn mein Chef mich nicht gehen lassen wollte, so begannen doch im Januar 2009 die Vorbereitungen für meine Selbständigkeit, bei der mir viele Leute halfen.
Gleichzeitig mit der Gründung meiner Fahrschule ging auch der
Umzug nach Gedern einher und die Hochzeitsvorbereitungen kamen überdies
noch hinzu. So schafften wir es also mit vereintren Kräften, all diese
Vorhaben in die Tat umzusetzen, so daß wir am 21ten Februar in Gedern
einzogen, am 04ten April meine Fahrschule eröffneten und am 22ten April
heirateten. Nach dieser angespannten Zeit voller Arbeit wundert es
mich nur noch, daß alles ohne größere Probleme funktioniert hatte. Alle
Meilensteine meines Lebens waren ein voller Erfolg, wofür ich auch
hiermit nochmals allen Beteiligten danken will - an erster Stelle
jedoch meiner Frau Nina sowie meiner Familie...
...ich denke,
ich werde in Gedern als Fahrlehrer eine gute Arbeit leisten können und
das Arbeiten mit meinen ersten Fahrschülern macht mehr Spaß als jemals
zuvor.
Das RESUMÉ: Es gibt kaum einen anderen vergleichbaren Job! Er ist nervenaufreibend, undankbar, sehr zeitintensiv, beziehungsschädigend und sehr fordernd, . . . . aber auf der anderen Seite auch erfüllend, weltverändernd (- hoffentlich zumindest) und voller Freiheiten, die man sonst in kaum einem Job finden kann! Ein Kollege meinte andererseits zu diesem Thema: "Wir machen hier gleichzeitig den Job eines Rechtsanwaltes, eines Pädagogen und eines Psychologen für das Gehalt einer Putzfrau und beschweren uns noch nicht einmal darüber!" (...zumindest so ähnlich...) Auch damit hatte er ein wenig recht, da der Konkurrenzkampf die Preise niedrig hält, die Kosten für Auto, Sprit, Lehrmaterialien und diverse Nebenkosten jedoch in den letzten Jahren kontinuierlich gestiegen sind.
Auf der anderen Seite gibt es sehr viel erfreuliches in diesem Beruf! Ein beispiel wäre einen Fahrschüler, der sich zu Anfang seiner Ausbildung sehr schwer getan hat, doch mit Bravour durch die Prüfung zu bringen. Auch bereits kleinere Fortschritte erfreuen den Fahrlehrer jeden Tag aufs neue! Man hat manchmal sogar die Hoffnung, daß man diese (Verkehrs-)Welt noch ein wenig verändern kann - auch wenn dies wahrscheinlich manchmal nur ein Trugschluß bleiben wird..........